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Besonderheiten für das Erbrecht in der Landwirtschaft bei erbenden Geschwistern

Landwirtschaft, Abfindung, Hofübergabe, steuerliche Aspekte

Das landwirtschaftliche Erbrecht stellt Familien vor besondere Herausforderungen. Gerade wenn Kinder des Erblassers unterschiedliche Erwartungen oder Ansprüche an einen Hof haben. Auch durch die Besonderheiten des Erbrechts in der Landwirtschaft können bei Geschwistern häufig Streitigkeiten entstehen.
Diese besonderen Regelungen sind nicht immer leicht zu durchschauen. Wir möchten Ihnen einen Überblick über geltendes Recht und unterschiedliche Möglichkeiten das Erbe bereits zu Lebzeiten zu regeln. In unserem Blogbeitrag erfahren Sie alles, was Sie zum Thema wissen müssen.

Das Erbrecht in der Landwirtschaft bei Geschwistern: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Hofübergabe zu Lebzeiten: Ein notarieller Hofübergabevertrag schafft klare Verhältnisse und beugt Streit vor. Regelungen zu Altenteil und Rückforderungsrechten können hier ebenfalls festgehalten werden.
  • Testament & Erbvertrag tragen zur Konfliktvermeidung bei: Das Testament legt fest, wer den Hof erbt und wie weichende Erben abgefunden werden. Ein Erbvertrag als notarielle Vereinbarung zwischen allen Beteiligten schafft zusätzlich Sicherheit.
  • Steuerliche Aspekte: Geschwister des Erblassers haben einen Freibetrag von lediglich 20.000 Euro und fallen in Steuerklasse II. Kinder des Erblassers profitieren hingegen von höheren Freibeträgen und Steuervergünstigungen.
  • Vorausschauend planen und Konflikte vermeiden: Frühzeitige rechtliche Beratung hilft, den Familienfrieden zu wahren und den Hof nachhaltig zu sichern.

Benötigen Sie Unterstützung im Hinblick auf die Hofnachfolge, Ihr Testament oder dergleichen? Auf unseren Rechtsanwalt für landwirtschaftliches Erbrecht können Sie bauen. Treten Sie direkt telefonisch oder per  mit unserer Kanzlei in Kontakt und vereinbaren Sie einen Termin für eine Beratung.

Mehrere Geschwister, wer erbt? Besonderheiten des Erbrechts in der Landwirtschaft

Das landwirtschaftliche Erbrecht unterscheidet sich vom allgemeinen Erbrecht vor allem durch seinen Fokus auf den Schutz des Hofes als wirtschaftliche Einheit. Das Hauptziel besteht darin, eine Zerschlagung des Betriebs zu verhindern und dessen langfristige Existenz zu sichern.

Zu den gesetzlichen Grundlagen gehören die Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), das zentrale Aspekte wie Pflichtteile (§ 2312), Erbengemeinschaften (§ 2032 ff.) und die gesetzliche Erbfolge (§§ 1922 ff.) definiert. In einigen Bundesländern gelten darüber hinaus besondere Vorschriften der Höfeordnung, die speziell für landwirtschaftliche Betriebe geschaffen wurden und sich von den allgemeinen Regelungen mitunter deutlich unterscheiden.

Bei Geschwistern gilt im Erbrecht in der Landwirtschaft: Für die Kinder des Erblassers sieht das landwirtschaftliche Erbrecht oft vor, dass ein Kind den Hof übernimmt, während den anderen Geschwistern entweder eine Abfindung für weichende Erben oder gar nur der Pflichtteil zusteht zustehen.

Regionale Unterschiede im landwirtschaftlichen Erbrecht bei Geschwistern

Bayern und der süddeutsche Raum zeichnen sich dadurch aus, dass das allgemeine Erbrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zur Anwendung kommt. Ohne testamentarische Regelungen führt dies häufig zur Entstehung von Erbengemeinschaften, in denen alle Kinder des Erblassers gleichberechtigt sind. Die gemeinsame Verwaltung des Hofes oder die Einigung auf einen Verkauf kann in solchen Fällen schwierig sein, da alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen. Als Experten für das Erbrecht bei Geschwistern in der Landwirtschaft wissen wir aus Erfahrung: Diese Situation ist eine häufige Ursache für Konflikte unter den Erben. Im Gegensatz dazu greift in Bundesländern wie beispielsweise Niedersachsen oder Schleswig-Holstein die Höfeordnung. Diese Regelung soll den Hof als wirtschaftliche Einheit schützen, indem er ungeteilt an einen einzelnen Erben übergeht. Die weichenden Geschwister erhalten lediglich eine Abfindung oder ihren Pflichtteil, was zu weniger direkten Auseinandersetzungen führen kann, aber oft das Gefühl der Ungleichbehandlung verstärkt.

In Ostdeutschland gibt es aufgrund der historischen LPG-Strukturen besondere Herausforderungen. Land- oder Genossenschaftsanteile werden häufig zum Bestandteil des Erbes, was die Nachlassregelung deutlich erschwert. In Stadtstaaten wie Berlin oder Bremen gelten keine Sonderregelungen, hier greift ausschließlich das allgemeine BGB-Erbrecht. Wir sind Ihre Experten für das Erbrecht bei Geschwistern in der Landwirtschaft beraten Sie gerne dazu.

Als Rechtsanwälte für landwirtschaftliches Erbrecht sind wir Experten für Erbregelungen unabhängig vom Bundesland. Mit Sitz in Oberfranken sind wir besonders auf bayerische Regelungen spezialisiert, weshalb wir uns im Folgenden mit den Besonderheiten der allgemeinen Erbfolge nach dem BGB, die auch in einigen anderen Bundesländern gelten. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg gilt die sogenannte Höfeordnung (HöeO). Diese wird im folgenden Artikel allerdings nicht behandelt.

Erbrecht in der Landwirtschaft unter Geschwistern:
Hofübergabe und testamentarische Verfügungen

Die Hofübergabe regelt die Übertragung des Nachlasses an die Erben bereits zu Lebzeiten und ist ein zentraler Aspekt des landwirtschaftlichen Erbrechts. Sie erfordert eine sorgfältige Planung. Ein Hofübergabevertrag kann dabei helfen, klare Verhältnisse zu schaffen und spätere Konflikte zu vermeiden. Dieser Vertrag wird notariell beurkundet und legt fest, wer den Hof übernimmt und wie die übrigen Erben abgefunden werden. Häufig enthält der Vertrag auch Regelungen zum sogenannten Altenteil. Dieser stellt Versorgung des übergebenden Hofinhabers sicher, etwa durch ein Wohnrecht oder eine monatliche Rente. Auch können dort, falls gewünscht, Rückforderungsrechte festgehalten werden. Somit kann der Erblasser Bedingungen festlegen, zu denen der Hof wieder zurückgegeben werden muss. Der neue Hofinhaber hat sich bereits zu Lebzeiten an diese Bedingungen zu halten. Als Experten für das Erbrecht bei Geschwistern in der Landwirtschaft beraten wir Sie gerne zu Ihren Gestaltungsmöglichkeiten.

Testament und Erbvertrag sind ebenfalls wichtige Instrumente, um Streitigkeiten vorzubeugen. In einem Testament kann der Erblasser klar festlegen, wer den Hof erben soll und wie die Pflichtteilansprüche der anderen Geschwister geregelt werden.

Ein Erbvertrag wird von allen Parteien unterzeichnet und notariell hinterlegt. Er gibt somit schon vorab Sicherheit über die Erbfolge.

Ohne Testament oder Erbvertrag entsteht in der Regel eine Erbengemeinschaft, was die Nachlassregelung häufig deutlich erschwert und zu familiären Konflikten unter den Erben führen kann. Es ist daher hilfreich frühzeitig einen Anwalt für Agrarrecht zu konsultieren. Gerne beraten wir Sie zum Erbrecht bei Geschwistern in der Landwirtschaft.

Die Geschwister des Erblassers

Für Geschwister des Erblassers ergeben sich im landwirtschaftlichen Erbrecht nur in Ausnahmefällen Ansprüche. Diese treten vor allem dann ein, wenn keine Kinder oder Ehepartner des Erblassers vorhanden sind. In solchen Fällen werden Geschwister nach der gesetzlichen Erbfolge berücksichtigt und können gemeinsam mit anderen Verwandten erben.
Ohne testamentarische Regelungen kann es auch hier zu Erbengemeinschaften kommen, in denen Geschwister des Erblassers gleichberechtigt sind.

Steuerlich stehen Geschwister des Erblassers schlechter da als Kinder. Sie fallen unter die Steuerklasse II und haben lediglich einen Freibetrag von 20.000 Euro. Dies kann gerade bei größeren Nachlässen zu hohen Steuerbelastungen führen. Als Spezialisten für das Erbrecht bei Geschwistern in der Landwirtschaft beraten wir Sie gerne zur optimalen steuerlichen Gestaltung.

Werteberechnung des Hofes als Konfliktpotenzial unter Geschwistern

Die Nachfolge eines landwirtschaftlichen Hofes ist häufig mit Spannungen verbunden, insbesondere zwischen erbenden Geschwistern. Eine zentrale Ursache für Konflikte sind Pflichtteils- und Abfindungsregelungen. Der Pflichtteilsanspruch wird in der Regel auf Basis des Ertragswertes berechnet, der oft deutlich unter dem tatsächlichen Verkehrswert liegt. Dies schützt die Wirtschaftlichkeit des Hofes, kann jedoch bei weichenden Geschwistern das Gefühl hervorrufen, benachteiligt worden zu sein.

  • Verkehrswert ist der Wert, der bei einer jetzigen Veräußerung des Vermögensgegenstandes voraussichtlich zu erzielen wäre (genaue Definition siehe §194 BauGB).
  • Ertragswert ist der Gegenwartswert der zukünftigen Nettoerträge des Vermögensgegenstandes. Er kann deutlich niedriger sein als der Verkehrswert.

Generell gilt bzgl. des Erbrechts in der Landwirtschaft bei Geschwistern: Aus steuerlicher Sicht profitieren Kinder des Erblassers von hohen Freibeträgen und günstigen Steuersätzen. Der übernehmende Erbe kann zudem auch steuerlich von der Ertragswertbewertung des Hofes profitieren, da er so einen geringeren Wert zu versteuern hat. Diese Steuervergünstigungen ermöglichen es, den Hof wirtschaftlich weiterzuführen, können jedoch auch Spannungen unter den Erben verstärken.

Deshalb ist es umso wichtiger eine faire Regelung für die Hofnachfolge zu finden. Wir helfen Ihnen gerne dabei. Vereinbaren Sie jederzeit telefonisch oder per  einen Termin für Beratungsgespräch.

Hofnachfolge mit Weitblick: Klare Lösungen für Ihren Hof

Die Nachfolge eines landwirtschaftlichen Betriebs bringt viele Herausforderungen mit sich, die eine kluge und vorausschauende Planung erfordern. Als Experten für das Erbrecht bei Geschwistern in der Landwirtschaft wissen wir aus Erfahrung: Besonders Konflikte zwischen den Kindern des Erblassers lassen sich durch klare Regelungen und rechtzeitige Kommunikation vermeiden. Das landwirtschaftliche Erbrecht bietet dabei die Möglichkeit, individuelle Lösungen zu finden, die sowohl den Schutz des Hofes als auch die Interessen aller Erben berücksichtigen.

Unser Appell: Warten Sie nicht, bis Konflikte entstehen – handeln Sie frühzeitig, um Ihren Hof und den Familienfrieden zu sichern. Mit unserer Expertise im landwirtschaftlichen Erbrecht begleiten wir Sie bei jedem Schritt der Nachfolgeplanung. Wir sind Ihre erfahrene Kanzlei für das Erbrecht bei Geschwistern in der Landwirtschaft.

Nehmen Sie jetzt Kontakt zu unserer Kanzlei auf und vereinbaren Sie eine unverbindliche Erstberatung. Wir unterstützen Sie dabei, Ihren Hof für kommende Generationen zu erhalten. Wir beraten bäuerliche Familien, Hofinhaber, Nachfolger und weichende Erben in allen Fragestellungen rund um das Erbrecht. Treten Sie jetzt telefonisch oder per mit unserer Kanzlei in Kontakt und vereinbaren Sie einen Termin für ein Erstgespräch mit Ihrem Rechtsanwalt für landwirtschaftliches Erbrecht.

Darüber hinaus stehen wir Ihnen auch im landwirtschaftlichen Pachtrecht und Jagdrecht kompetent zur Seite.

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